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27. Oktober 2021

Alarmierender Bericht: Was Internetanbieter alles über ihre Kunden wissen

Amerikanische Internetanbieter sammeln und kombinieren sensible Kundendaten. Die FTC veröffentlichte einen Bericht über sechs große Anbieter.
Bild: VectorHot / iStock / Getty Images Plus
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Datenschutz in den USA
Einen alarmierenden Bericht hat die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) gerade veröffentlicht. Darin geht es um sechs große Internetanbieter in den USA, die weit mehr personenbezogene Daten sammeln und kombinieren als es ihre Kunden erwarten.

Handelsbehörde will Konsumenten schützen

Die FTC steht für „Protecting America`s Consumers“ und macht immer wieder von sich reden. Im August dieses Jahres warf sie zum Beispiel Facebook eine Monopolstellung und unfairen Wettbewerb vor und reichte Kartellklage gegen den Konzern ein.

FTC untersuchte sechs große Internetanbieter

Aktuell beschäftigt sich die Handelsbehörde mit Internet Service Providers (ISPs) – also Internetanbietern – und hat die Datenschutzpraktiken dieser sechs großen ISPs in den USA untersucht:

  • AT & T
  • Cellco
  • Charter
  • T-Mobile USA
  • Google Fiber

Zusammen decken diese Internetanbieter fast 98 Prozent des Marktes ab.

Internetanbieter sammeln hochsensible Daten

„Viele ISPs bauen große Datenpools mit sensiblen Verbraucherdaten auf“, teilte die Behörde in einer News am 21. Oktober mit, in der sie den Bericht vorstellt.

Die Internetanbieter wüssten deutlich mehr über ihre Kunden als diese es sich vorstellen könnten. „Verbraucher erwarten möglicherweise, dass ISPs im Rahmen der Bereitstellung von Internetdiensten bestimmte Informationen über die von ihnen besuchten Websites sammeln“, vermutet die FTC. „Aber das geht weit darüber hinaus.“

Provider kombinieren Daten

Auf 44 Seiten stellt die FTC in ihrem Bericht ausführlich dar, wie die sechs Internet Service Provider hochsensible Daten sammeln und mit anderen Daten kombinieren: Zum Beispiel

  • den Suchinhalt aus dem Webbrowser mit dem Fernsehverlauf,
  • die Anzahl der Schritte in der Smart-Watch mit den Gesundheitsdaten der Krankenkasse
  • oder die Standortinformation des Autos mit der Alarmanlage des Smart-Homes.

ISPs dringen in Privatsphäre ein

„Das Ergebnis ist die Sammlung detaillierter Daten über einzelne Abonnenten“, so die FTC. Darüber hinaus könnten die Internetanbieter aus diesen Daten auch Rückschlüsse über die gesamte Familie und den Haushalt der Kunden ziehen.

„Viele ISPs in der Studie können mindestens so in die Privatsphäre eindringen wie große Werbeplattformen“, heißt es auf der Webseite der FTC.

Was das Datensammeln so leicht macht

Dass das Datensammeln für Provider so leicht ist, liegt laut der US- Handelsbehörde an diesen vier Gründen:

  1. Viele Internetanbieter haben Zugriff auf den gesamten unverschlüsselten Internetverkehr ihrer Kunden.
  2. Viele Internetanbieter können die Identität ihrer Abonnenten überprüfen.
  3. Mehrere Internetanbieter können Verbraucher über Websites und geografische Standorte hinweg verfolgen.
  4. Eine beträchtliche Anzahl der Internetanbieter kann den Browser- und Anzeigeverlauf ihrer Kunden mit großen Mengen anderer Informationen kombinieren, die sie von zusätzlichen internetabhängigen Produkten, Diensten und Funktionen erhalten.
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Elke Zapf

Elke Zapf
Verfasst von
Elke Zapf
Elke Zapf
ist freiberufliche Kommunikationsexpertin und Journalistin. Ihre Schwerpunkte sind Wissenschaft, Forschung, nachhaltiger Tourismus und Datenschutz.
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