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16. September 2022

Tätigkeitsbericht Rheinland-Pfalz: Freiheitsschutz in Zeiten der Pandemie

Der „Tätigkeitsbericht zum Datenschutz 2021“ des LfDI Rheinland-Pfalz steht erneut ganz im Zeichen von Corona. Besonders im Fokus: Beschäftigtendatenschutz.
Bild: william87 / iStock / Getty Images Plus
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Datenschutzaufsicht
Viele Datenschutzbeschwerden, immer mehr gemeldete Datenpannen – und enorme rechtliche und praktische Herausforderungen durch die COVID19-Pandemie. Der „Tätigkeitsbericht zum Datenschutz 2021“ des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz (LfDI RLP) steht ganz im Zeichen von Corona.

Datenschutz unter dem Zeichen der Pandemie

Am 8. September überreichte Prof. Dr. Dieter Kugelmann den aktuellen „Tätigkeitsbericht zum Datenschutz 2021“ in Rheinland-Pfalz an den Landtagspräsidenten Hendrik Hering. Die Publikation umfasst 52 Seiten, stellt zunächst Zahlen und Fakten vor und erläutert dann einzelne Fragen ausführlich in den Sachkapiteln.

Gleich im Vorwort macht der rheinland-pfälzische LfDI klar: „Auch dieser Jahresbericht (…) steht unter dem Zeichen der Pandemie. (…) Erneut stellten sich hohe Anforderungen an die Einsatzbereitschaft und Flexibilität der Mitarbeitenden.“

Datenschutz sichert grundrechtskonforme Digitalisierung

Die Mitarbeiter seiner Behörde – das betont Professor Kugelmann in einer Pressemitteilung – haben diese Herausforderung „vorbildlich bewältigt“ und gezeigt, dass „der Datenschutz einen konstruktiven Beitrag zu einer modernen und grundrechtskonformen Digitalisierung gerade auch in Krisenzeiten leisten kann.“

In einer digitalen Gesellschaft sei das Vertrauen in rechtmäßige und angemessene Datenverarbeitungen eine wesentliche Grundlage für das Vertrauen in staatliches Handeln insgesamt. „Für mich und meine Behörde ist es eine zentrale Aufgabe, zu den Rahmenbedingungen für die dauerhafte Erhaltung dieses Vertrauens einen Beitrag zu leisten“, so der LfDI RLP.

Beschäftigtendatenschutz stand besonders im Fokus

Eines der vordringlichsten Probleme während der Pandemie war laut dem Tätigkeitsbericht des LfDI Rheinland-Pfalz der Beschäftigtendatenschutz.

3G am Arbeitsplatz

Vor allem die Einführung der 3G-Regelung am Arbeitsplatz im November 2021 warf dabei viele datenschutzrechtlichen Fragen auf. „Während zuvor eine Abfrage des Impfstatus nur in wenigen besonders gefährdeten Einrichtungen zulässig war, galt ab diesem Zeitpunkt flächendeckend, (…) dass nur noch geimpfte, genesene oder getestete Personen die Arbeitsstätte betreten dürfen“, erinnert der Bericht auf Seite 28. Der LfDI beriet in dieser Situation sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber und empfahl die CovPassCheck-App für eine möglichst datensparsame Überprüfung des 3G-Status.

Krankmeldung per WhatsApp

Auch mit Krankmeldungen per WhatsApp beschäftigte sich die Datenschutzbehörde. Sie ging mehreren Beschwerden von Arbeitnehmern nach und sprach Verwarnungen aus.

„Mitteilungen innerhalb einer betrieblichen WhatsApp-Gruppe sind bereits aufgrund der Wahl eines amerikanischen Messengerdienstes (…) unzulässig. Erst recht eignet sich der Messenger nicht, um besonders schützenswerte Gesundheitsdaten, wie beispielsweise die Kopie einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, zu kommunizieren“, lautet die Begründung auf Seite 28 des Berichts.

Datenschutz ist in allen Lebensbereichen relevant

Auch in vielen anderen Lebensbereichen – von Sicherheit über Wirtschaft und Medien bis zu Bildung und „Verwaltung Digital“ – spielen Fragen des Datenschutzes eine wichtige Rolle und werden in den entsprechenden Kapiteln ausführlich erläutert .

  • Im Kapitel „Sicherheit“ auf den Seiten 14 und 15 geht es um unberechtigte Datenbankabfragen von Polizeibeamten und um eine Neuausrichtung der bundesweiten Verbunddatei „Gewalttäter Sport“,
  • im Kapitel „Wirtschaft“ auf den Seiten 20 bis 23 um Datenverarbeitung in der Privatwirtschaft und die Löschung von Kundendaten,
  • im Kapitel „Medien“ auf den Seiten 29 bis 31 stehen Webseiten, Cookies und Tracking im Fokus – aber auch unerwünschte Werbezusendungen,
  • im Kapitel „Bildung“ auf den Seiten 42 und 43 weist die Behörde auf die Überarbeitung des Handbuchs „Schule. Medien. Recht“ und auf das umfangreiche Workshop-Programm für Schüler und Lehrkräfte hin,
  • im Kapitel „Verwaltung digital“ auf den Seiten 45 bis 47 schildert der LfDI RLP, wie er Kommunen bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes datenschutzrechtlich begleitet.

Zehn Bußgelder verhängt

Unter der Überschrift „Rechtsdurchsetzung“ führt der Tätigkeitsbericht schließlich auf, dass der Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz im Jahr 2021 zehn Bußgelder verhängte.

Die Bußgeldhöhen bewegten sich zwischen 200 und 60.000 Euro. Das höchste Bußgeld verhängte die Behörde gegen ein Unternehmen aufgrund der Nichterfüllung eines Auskunftsersuchens nach Artikel 15 der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

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Elke Zapf

Elke Zapf
Verfasst von
Elke Zapf
Elke Zapf
ist freiberufliche Kommunikationsexpertin und Journalistin. Ihre Schwerpunkte sind Wissenschaft, Forschung, nachhaltiger Tourismus und Datenschutz.
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