ChatGPT: Datenschützer prüfen Einschränkungen für das KI-Tool

Task Force der Datenschutzkonferenz
„Offensichtlich sind die Risiken umfassender als ’nur‘ Datenschutz, so dass nicht nur Datenschutzaufsicht und Landesmedienanstalten gefordert sind, sondern auch Politik und Gesetzgebung“, erklärte die DSK-Vorsitzende Marit Hansen laut einem Bericht im IT-News-Portal golem. Deshalb habe die „Task Force KI“ der Datenschutzkonferenz das Thema übernommen.
ChatGPT ist ein Text-Automat, der auf künstlicher Intelligenz (KI) basiert und im Moment extrem beliebt ist.
Task Force des Europäischen Datenschutzausschusses
Auch der Europäische Datenschutzausschuss befasst sich intensiv mit dem neuen Tool und hat am 13. April 2023 eine eigene „Task Force Chat GPT“ ins Leben gerufen.
Sie dient – laut Pressemitteilung der EDSA – der „Förderung der Zusammenarbeit und dem Austausch von Informationen über mögliche Durchsetzungsmaßnahmen von Datenschutzbehörden“.
Sperre für ChatGPT in Italien
Eine solche Durchsetzungsmaßnahme hat die italienische Datenschutzbehörde GPDP bereits ergriffen und am 31. März 2023 ChatGPT vorläufig gesperrt. In einer Pressemitteilung kündigte die Behörde „mit sofortiger Wirkung die vorläufige Einschränkung der Verarbeitung der Daten italienischer Nutzer“ durch ChatGPT.
Der Dienst ist seitdem in Italien deaktiviert, und die GPDP hat dem Betreiber von ChatGPT – dem US-Unternehmen OpenAI – eine Frist bis zum 30. April 2023 gesetzt.
Bis dahin muss OpenAI insbesondere eine rechtliche Grundlage für die Sammlung und Speicherung der Nutzerdaten schaffen und eine Sperre für Kinder unter 13 Jahren einrichten, die laut den Geschäftsbedingungen von ChatGPT den Chatbot gar nicht nutzen dürfen.
BfDI unterstützt italienische Datenschutzbehörde
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) unterstützt das Vorgehen seiner italienischen Kollegen. „Trainingsdaten einer KI unterliegen wie auch andere Daten der DSGVO, wenn es sich dabei um personenbezogene Daten handelt“, erklärte eine Sprecherin der Behörde dem Nachrichtenmagazin Spiegel.
An den Ergebnissen aus Italien sei man sehr interessiert: „Wir haben sie zur Sperrung von ChatGPT bereits um weiterführende Informationen gebeten und werden diese dann an die zuständigen Landesdatenschutzaufsichtsbehörden und Landesmedienanstalten weitergeben“.

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Mehr Informationen:
- Pressemitteilung der GPDP am 31. März 2023: https://www.garanteprivacy.it/home/docweb/-/docweb-display/docweb/9870847
- Bericht im Spiegel am 3. April 2023: https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/chatgpt-droht-auch-in-deutschland-datenschutzaerger-a-36d48232-0f0b-4d94-a953-c55c2603c15f
- Bericht im IT-News-Portal golem am 6. April 2023: https://www.golem.de/news/openai-landesdatenschuetzer-wollen-chatgpt-pruefen-2304-173260.html
- Pressemitteilung des EDSA am 13. April 2023: https://edpb.europa.eu/news/news/2023/edpb-resolves-dispute-transfers-meta-and-creates-task-force-chat-gpt_en