Tipps für die Datenschutzschulung: Webcams schützen
Machen Sie als Datenschutzbeauftragte oder Datenschutzbeauftragter eine (Online-)Datenschutzschulung für die Beschäftigten, sind Webcams ein zentrales Thema, sind sie doch bei Videokonferenzen ständig im Einsatz.
Schulungs-Tipp 1: Webcams abdecken
Eine grundsätzliche Empfehlung für mehr IT-Sicherheit und Datenschutz ist es, Funktionen, die jemand gerade nicht benötigt, abzuschalten oder anderweitig gegen Missbrauch zu schützen.
Bei Webcams hat es sich zwar inzwischen etabliert, eine Abdeckung zu verwenden, um die Kamera „blind“ zu machen, wenn sie nicht im Einsatz ist.
Allerdings denken die meisten nur daran, die Webcam-Cover bei integrierten Webcams aufzukleben. Externe Webcams oder die Front-Kamera des Smartphones hingegen bleiben häufig ohne Abdeckung, obwohl es auch hier Cover-Lösungen gibt.
Schulungs-Tipp 2: über Webcam-Hacking informieren
Nutzen viele Anwenderinnen und Anwender etwas besonders häufig, zieht das erfahrungsgemäß Cyberkriminelle an. Dass Webcams verstärkt im Fokus von Angreifern sind, belegen aktuelle Untersuchungen. Nehmen Sie solche Untersuchungen und die Warnungen, die die Security-Anbieter fortlaufend veröffentlichen, als Beispiele für Ihre Datenschutzschulung.
Schulungs-Tipp 3: Webcam-Software updaten
Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leider oft vergessen, ist die regelmäßige, am besten automatische Aktualisierung der Webcam-Software.
So gehört insbesondere zu externen Webcams in aller Regel eine Webcam-Software, in der sich die virtuellen Hintergründe für die Video-Calls einstellen lassen. Diese Software kann Sicherheitslücken enthalten, muss also wie jede Software aktualisiert werden.
Leider findet dies im Homeoffice häufig nicht statt, sodass Angreifer einen Zugang zum Management der Webcam finden könnten. Zeigen Sie deshalb beispielhaft eine Webcam-Software in Ihrer Unterweisung und dabei im Einstellungsmenü die meist verfügbare Funktion „Auto-Update“.
- Das macht zum einen deutlich, dass es etwas aufwändig ist, die Apps auszuwählen, die auf die Webcam zugreifen dürfen.
- Es zeigt aber auch, dass in aller Regel Apps die Webcam nutzen dürfen, die dies gar nicht benötigen.
Nehmen sich Angreifer diese Apps erfolgreich vor, könnte der Weg zur Webcam für ungebetene Zuschauer frei sein – und das gilt es zu verhindern.
Schulungs-Tipp 4: speziellen Endpoint-Schutz für Webcams nutzen
Ein weiterer Punkt: Endpoint-Security. Viele Sicherheitslösungen aus diesem Bereich bieten neben Anti-Malware-Schutz und Personal Firewall spezielle Funktionen für den Webcam-Schutz. Sie beschränken etwa die Anwendungen, die Zugriff auf die Webcam-Funktionen erlangen können.
So lässt sich meist einstellen, welche Anwendungen zugreifen dürfen (White Listing). Oder die Beschäftigten können vorsehen, dass sie bei jedem Zugriff auf die Webcam eine Benachrichtigung der Security-Software erhalten und zustimmen müssen.