Was empfiehlt das BSI, um Zugänge abzusichern?
Einzigartige und sichere Passwörter zu verwenden, reicht zumeist aus, um die Konten von Online-Diensten abzusichern, erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das BSI empfiehlt darüber hinaus – wenn möglich –, eine Zwei- oder Mehr-Faktor-Authentifizierung (2FA, MFA) einzurichten und zu verwenden.
Neben Passwörtern kommen dabei weitere Sicherheitsfaktoren zum Einsatz wie
- Einmal-Passwörter (OTP, One Time Password),
- Chip-Karten und andere Hardware-Token oder
- biometrische Faktoren wie der Fingerabdruck.
Wo sind die Grenzen der MFA-Sicherheit?
Doch die Sicherheit hat auch bei der Mehr-Faktor-Authentifizierung ihre Grenzen. Sicherheitsforschende von Knowbe4 zum Beispiel haben auf die Schwächen der MFA beim Schutz vor ausgeklügelten Phishing-Angriffen hingewiesen. So gibt es Angriffe, die selbst dann funktionieren, wenn die Nutzerinnen und Nutzer eine scheinbar extrem sichere MFA verwenden.
Weisen Sie als Datenschutzbeauftragte/-r also auf die folgenden Schwachstellen hin:
So funktionieren Phishing-Angriffe auf MFA-Zugänge
Zunächst erhält das potenzielle Opfer eine Phishing-E-Mail mit einem gefälschten Link. Der Nutzer geht davon aus, dass die Anfrage und der darin enthaltene Link von einer Website oder einem vertrauenswürdigen und rechtmäßigen Dienst stammen. Klickt er jedoch auf den Link, gelangt er auf eine betrügerische Website, die dann alles, was der Nutzer ausführt oder eingibt, an die rechtmäßige Ziel-Website oder den Dienst weiterleitet.
Die betrügerische Website hat sich jedoch zwischen das potenzielle Opfer und die rechtmäßige Website geschaltet. Sie fungiert hierbei als sogenannte Man-in-the-Middle-(MitM-)Proxy-Website. Sie kann alles erfassen, was der Nutzer eingibt, einschließlich des Anmeldenamens, des Kennworts und aller manuell eingegebenen MFA-Anmeldedaten. Die MitM-Proxy-Website kann also alles abfangen, was die legitime Website an den Nutzer zurücksendet, einschließlich persönlicher Informationen und sensibler Daten.
Offensichtlich können Angreifer also nicht nur Passwortdaten ausspähen, sondern auch die Einmal-Passwörter oder andere Sicherheitsfaktoren der Mehr-Faktor-Authentifizierung, die zusätzlich zum Passwort zu einer „belauschbaren“ Datenübertragung führen.